Konzept

Waldorfkindergärten Hagen-Delstern, Hagen-Haspe, Ennepetal-Voerde

Kunst im Kindergarten

„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“
– Pablo Picasso –

Die verschiedensten „Künste“ bilden dieses Vermögen aus. Kunst ist etwas, was uns hilft, an Leib, Seele und Geist zu wachsen und zu gedeihen.

In der praktischen Umsetzung ist es uns ein Anliegen, dass die Kinder frei künstlerisch tätig werden. Hierzu erhalten sie qualitativ hochwertige Materialien, wie z. B. Bienenwachsknete und Aquarellfarben. Das Ziel ist nicht das Produkt, sondern der Prozess. Da es keine inhaltlichen Vorgaben gibt, entfalten die Kinder in ihrem kreativen Tun ihre Phantasiekräfte und entwickeln individuelle Ausdrucksmöglichkeiten. Spaß und Freude breiten sich aus und wie von selbst eignen sich die Kinder die Anfänge der gegenständlichen Kunst an.

Malen:

Die Kinder werden täglich zur Malerin und zum Maler. Mit Wachsblöcken und Stiften leben sie sich auf weißem Papier verschiedenster Formate aus. Sie erfreuen sich an entstehender Eigenkunst und inspirieren sich gegenseitig in ihrer Tätigkeit. Wöchentlich aquarellieren wir gemeinsam. Hierzu benötigen wir Aquarellpapier, auf das in „Nass- in Nasstechnik“ die Aquarellfarben aufgetragen werden. Die Kinder erhalten die drei Grundfarben rot, blau und gelb in flüssigem Zustand. Durch eigene kreative Tätigkeit erleben die Kinder die Qualität der Farben und ihre Farbenvielfalt. Sie erfahren Farbenlehre ohne Erklärung, begreifen durch ergreifen.

Musizieren:

Musikalisches Empfinden und musikalische Fähigkeiten entwickeln sich durch Musizieren. Somit gehört Musik in den täglichen Ablauf unserer Kindergärten. Sing-, Kreis-, Finger- und Tanzspiele sind täglicher Bestandteil des Kindergartenalltags. Pentatonisch gestimmte Musikinstrumente, z. B. Glockenspiele, Xylophone und die Kinderharfe, ebenso verschiedene Orff’sche Instrumente stehen den Kindern zur Verfügung.

Weiterhin erleben die Kinder bei den verschiedenen Festen handgemachte Musik. So erklingen Gitarren, Geige, Akkordeon, Leier oder Flöte und bereichern unsere Feste.

Plastizieren:

Täglich spielen unsere Kinder im Garten. Dort haben sie Gelegenheit mit Materialien wie Sand, Erde, Steinen, Holz, Rindenmulch und Wasser „natürliches Plastiziermaterial“ herzustellen. Aus dieser Masse formen und schaffen die Kinder. So entstehen die verschiedensten Bauwerke wie z.B. Burgen, Hafenanlagen, Gebäcksorten und geometrische Formen, wobei die Kugel besonders beliebt ist. Einmal wöchentlich plastizieren wir mit den Kindern gemeinsam im Gruppenraum. Hierzu erhält jedes Kind eine Holzscheibe als Unterlage und Bienenwachsknete, soviel es benötigt. Auf der Holzscheibe gestalten die Kinder ein Reich. Gerne verbinden sie ihre verschiedenen Reiche miteinander oder gestalten diese gemeinsam. Mit großer Schaffensfreude gehen alle ans Werk.

Sprachpflege:

Im Kindergarten begegnet Dichtkunst den Kindern in vielfältiger Weise, z. B. in Märchen, Geschichten, Singspielen, Sprüchen, Bilderbüchern, Marionetten- und Handpuppenspiel. Dadurch werden die Kinder auch zu vielfältigen Eigendichtungen angeregt. Der alltägliche Umgang mit dieser Kunstform ist für die Kinder eine wertvolle Unterstützung beim Erlernen der Sprache und im sozialen Umgang miteinander.

Eurythmie:

Eurythmie ist eine heilsame, ausgleichende Bewegungskunst, die Körper und Seele wunderbar in Einklang bringt. Sprache bzw. Musik wird in Bewegung umgesetzt, die eurythmischen Gesten wirken klar und natürlich und doch harmonisch und weich. Rudolf Steiner selbst hat diese bildhafte Sprache „durchseelte und durchgeistigte Gymnastik“ genannt. Das Besondere an der Eurythmie ist, dass sie davon ausgeht, ganzheitlich auf den Menschen zu wirken. Man kann auch von der Kunst der Mitte sprechen, in der sich in der Bewegung Sprache und Musik vereint und sichtbar wird. Einmal wöchentlich kommt eine eigens ausgebildete Eurythmistin in unsere Kindergärten. Sie setzt mit uns kindgerechte Verse und Lieder in eurythmische Gesten und Bewegungen um. Für diesen besonderen Anlass ziehen wir Seidengewänder und Gymnastikschuhe an.

Konzept