Feste

Waldorfkindergärten Hagen-Delstern, Hagen-Haspe, Ennepetal-Voerde

Johannifest

Zum großen Reigen unserer Feste, die das Gerüst unseres Jahresrhythmus’ sind, gehört auch das Johannifest. Es wird zeitnah der Sommersonnenwende, am 24. Juni gefeiert.

Durch den Lauf der Sonne vollzieht die Erde einen jährlichen Ein- und Ausatmungsprozess, wobei sie im Winter alle sichtbaren natürlichen Lebensäußerungen ganz eingeatmet hat und ab Frühjahr mit dem Ausatmen beginnt und bis zur Hochsommerzeit seinen Höhepunkt erreicht. Eine berauschende Sinnesfülle, durch Wachstum, Blüte und Befruchtung, durch Insekten, Käfer, Vögel, streckt sich dem Kosmos entgegen.

Die Erdengeistigkeit strebt dem Himmel entgegen. In diese Naturereignisse ist nun das Johannifest eingebettet. Es hat seinen Namen von Johannes dem Täufer.

Er ist der Vertreter einer alten Welt, die zurückgewandt ist. Sie muss absterben. Johannes sagt: “Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Christus muss wachsen. Er weist auf Christus, auf die Wintersonnenwende am 24.12., das Aufsteigen einer neuen Sonne.

Wir feiern mit allen Kindergartenkindern den Johannitag im Hinblick auf die Natur. Ganz der Freude des Ausatmens hingegeben gehen wir hinaus, zünden ein Feuer an, tanzen einen Johannireigen um das Feuer, um das wir uns anschließend setzen und unser Gebildbrot, ein Sonnenrad, mit Genuss verspeisen. Mit Naturbeobachtungen, Wasser, Insekten, Blumen pflücken, verbringen wir den Morgen. Am Ende bekommt jedes Kind ein Johannisäckchen, an dem bunte Bänder flattern. Die werden voll Begeisterung in die Luft geschleudert. Zum Märchen treffen wir uns in den einzelnen Gruppen wieder, sodass der Morgen sein gewohntes Ende findet.