Feste

Waldorfkindergärten Hagen-Delstern, Hagen-Haspe, Ennepetal-Voerde

Laternenfest

Zur Herbstzeit, um den 11. November herum, finden in unserer Gegend zahlreiche Laternenumzüge statt.

Den meisten von uns ist wahrscheinlich das Martinsfest noch aus der eigenen Kindheit in deutlicher Erinnerung und viele kennen die Legende, die den heiligen Martin (Bischof von Tours, 316 bis 397) als Vorbild für Selbstlosigkeit und Güte beschreibt. Sie erzählt, wie Martin einen armen Bettler vor dem Erfrieren bewahrt, indem er seinen Mantel mit dem Schwert teilt und ihm eine der beiden Hälften schenkt.

Diese Geschichte um einen Akt der Nächstenliebe genügt uns Christen, um zum Andenken an den Heiligen auch heute noch mit unseren Kindern den Brauch zu pflegen, am Namenstag Martins mit Laternen singend durch die Dunkelheit zu ziehen. Wir im Kindergarten sehen das Wesentliche dieses Festes im Bild der Laterne, die es uns ermöglicht, die kleine empfindliche Flamme einer entzündeten Kerze bei Wind und Wetter durch die Finsternis zu tragen und so ein wenig Licht und Wärme in die dunkle Welt zu bringen. Nahezu auf dem Höhepunkt der dunklen Jahreszeit angekommen, vermittelt die leuchtende Laterne Wärme und erinnert uns an das Licht, das nun jeder aufgerufen ist, nicht nur im Äußeren, sondern vor Allem in sich selbst zu suchen.

Wer in seinem Innern nur einen Lichtfunken gefunden hat, erlebt seine wärmende, erheiternde Wirkung und hat die Chance diesen Funken mit seinen Gedanken und Taten zu nähren, um so von innen heraus dem Dunklen etwas entgegenzusetzen. Das Licht wird zum Mittelpunkt des Festes. Dies können wir bei unserem Laternenzug erleben. Hier wird deutlich, was es bedeutet, wenn jeder sein Laternenlicht entzündet: Viele kleine leuchtende Häuschen, die das Licht beschützen und mithelfen, dass es nicht verlöscht, sind in der Lage, die Finsternis soweit zu erhellen, dass wir unseren Weg finden und gewiss sein können, das Licht ist nicht völlig verschwunden, es ist noch da und wartet darauf von uns wiedergefunden zu werden. So legen wir Mut und Hoffnung als seelische Kräfte bei den Kindern an.